Im Schlussspurt dieser Saison mussten die Blue Wings vergangenen Sonntag nochmals eine bittere Niederlage einstecken. Bei äußerst milden Temperaturen und regnerischem Wetter lautete es wortwörtlich: „Land unter!“. Die Göttingen Generals spielten vor heimischer Kulisse souverän und ließen beim Endstand von 62:07 (14:0/22:7/12:0/14:0) nichts anbrennen. Dabei schaute man auf Seiten der Wolfsburger in viele fraglose Gesichter, welche die höchste Niederlage der vergangen Jahre erlebten.
Zu Beginn der Partie befanden sich die beiden Kontrahenten durchaus noch auf Augenhöhe, jedoch waren die Generals einen Schritt schneller und gingen mit dem ersten Ballbesitz direkt in Führung. Aufgrund von kleinen, individuellen Fehlern und Abstimmungsschwierigkeiten verpassten die Blue Wings den Anschluss und gerieten weiter in Rückstand, während Göttingen ihr Punktekonto aufstockte. Einziger Lichtblick vor der Halbzeit war ein Lauf in die Endzone durch Runningback Kevin Walter. Dieser Touchdown war zugleich die einzig verwertbare Aktion des gesamten Tages. Auch der Extrapunkt wurde von Kicker Richard Wolf erfolgreich umgesetzt.
Beim Halbzeitstand von 36:07 waren Motivation und Einstellung weiterhin vorhanden, aber dennoch wollte den Wolfsburgern die Wende nicht gelingen. Sowohl Offense als auch Defense schafften es nicht, ein klares Statement zu setzen. Es gab vereinzelt immer wieder gute Aktionen zu sehen, die im anschließenden Spielzug meist wieder zunichte gemacht wurden. Aufgrund einer vermeidbaren und unnötigen Strafe wurde den Blue Wings zudem ein Touchdown aberkannt, welchen die Defense durch einen Fumble herbeiführte. Folglich baute Göttingen die Führung weiter aus, indem sie vor allem im dritten und vierten Versuch immer wieder sehr viele Yards erlaufen konnten.
Letztendlich lässt das Endergebnis keine Fragen offen. Es fehlt eindeutig das Herz in der Mannschaft, an einigen Stellen wurde einfach kein ausreichender Druck ausgeübt. Es war einfach nicht dieselbe Mannschaft, wie man sie sonst aus den vergangenen Spielen dieser Saison kannte. Fest steht, dass kein einzelner Spieler für dieses Resultat verantwortlich gemacht wird, schließlich war es eine Leistung des gesamten Teams. Wie so oft stand sich die Mannschaft selbst im Weg.
„ Ich bin trotzdem stolz darauf, was wir in dieser Saison alles erreicht haben!“ resümiert Offense Coach Jevgeni Romanov zum Ende des Jahres. „Wir schauen weiter nach vorne und können diese Niederlage als Erfahrungspunkt abhaken.“ Den Saisonabschluss haben sich die Wolfsburger zwar anders vorgestellt, aber zugleich motiviert die Situation umso mehr, die Offseason noch effizienter zu nutzen und nächstes Jahr auszupacken. „Das Spiel ist jetzt vorbei, ebenso wie die Saison, jetzt zählt nur noch die Vorbereitung.“
„Obwohl dieses Jahr wieder keine Playoffs drin waren, haben wir uns trotzdem sehr gut geschlagen“ betont Defense Coach Tobias Kemmling. Insbesondere im Rückspiel bei den Lions war es eine knappe Kiste. Auch sonst haben die Blue Wings durchweg ihre Stärke bewiesen und mit vielen Touchdowns geglänzt. Aus diesem Grund ist solch ein Ausrutscher auch mal zu verzeihen. Dennoch: „Nun gilt es, die Weichen wieder neu zu stellen und unser gesamtes System zu optimieren.“ so Kemmling. In der Vorbereitung wird es auf einigen Positionen Änderungen geben, um die Stärken jedes einzelnen Spielers optimal einzusetzen.
Abschließend möchten sich die Blue Wings natürlich auch bei den Fans und Zuschauern bedanken, die Wind und Regen getrotzt haben und in den Heimspielen zahlreich von der Tribüne aus unterstützten. Die Mannschaft verabschiedet sich aus der Saison 2015 und freut sich bereits auf das nächste Jahr, zur selben Zeit, am selben Ort.
LET`S GO BLUE WINGS!