Unter besseren Bedingungen hätte das erste Spiel der Saison kaum stattfinden können. Vor rund 400 Zuschauern siegten die Blue Wings daheim souverän mit 26:10 (7:3/7:0/6:0/6:7). Bei klarem Sonnenschein lieferten sich die Mannschaften ein äußerst hitziges Gefecht auf dem Platz, das durchgehend fair ablief und unglückliche Verletzungen auf beiden Seiten forderte. Obwohl die Wolfsburger letztlich als Sieger hervorgingen, war die Situation nicht immer ganz eindeutig.
Bereits zu Beginn der Partie legten die Hamburger entgegen aller Erwartungen ein sehr hohes Tempo an. Mit dem ersten Ballbesitz übte die gegnerische Offense viel Druck aus und konnte sich fast bis zur Endzone durcharbeiten. Wolfsburgs Defense wusste dies jedoch zu verhindern, indem sie in den entscheidenden Momenten immer wieder die richtige Antwort parat hatte. Mit dem darauffolgenden Wechsel des Ballrechts versuchten sich die Gastgeber daran, die ersten Punkte des Spiels auf die Punktetafel zu zaubern. Trotz einiger gelungener Läufe von Runningback Kevin Walter blieb auch dieses Unterfangen vorerst erfolglos.
Den ersten Touchdown erzielte dann tatsächlich Returner Tim Müller beim Punt (Befreiungskick) der Hamburger, indem er den Ball über 47 Yards zurück in die Endzone trug (Extrapunkt Kicker Wolf). Infolgedessen war das Eis gebrochen, so dass nun auch die Offense der Blue Wings im 2. Quarter über weite Strecken glänzte. Quarterback Melvin Scharke schätzte den Moment genau ab und bediente Receiver Marcel Heinecke mit einem kurzen Touchdown-Pass (Extrapunkt Kicker Wolf). Zwischenzeitlich konnte Hamburg mit einem Fieldgoal verkürzen, aber dennoch gingen Wolfsburgs Footballer beim Stand von 14:03 mit einem kleinen Punktepolster in die Halbzeit.
Im dritten Quarter legten die Swans nochmal eine Schippe drauf und zeigten puren Kampfgeist. Jeder kleine Fehler wurde ausgenutzt. Die Blue Wings fanden jedoch wieder schneller ins Spiel und bauten ihre Führung weiter aus, indem Quarterback Scharke einen langen Pass auf Receiver Tim Müller feuerte, der zum zweiten Mal den Weg in die Endzone fand. Bei einem respektablen Punktestand von 20:03 drohte das Momentum trotzdem zu kippen, als die Hamburger im anschließenden Kickoff den Ball über das gesamte Feld in die Endzone trugen. Aufgrund einer Strafe (Block in the Back) wurde der Touchdown aber nicht gegeben und ließ die Mannschaft wieder aufatmen. „Diese Situation hätte das gesamte Spiel drehen können“ betonte Defense Captain Michel Müller.
Die gegnerische Offense kämpfte aber weiterhin mit allen Mitteln und so ließ es sich letztendlich doch nicht vermeiden, dass Hamburg ihren ersten Touchdown durch einen langen Lauf erzielte und den Anschluss bewahrte, beim Punktestand von 20:10.
Die Wings ließen sich davon nichts anmerken, spielten weiter ihr Programm runter und machten im vierten Quarter den Sack dann endgültig zu. Receiver Müller, der an diesem Tag eine Glanzleistung hinlegte, setzte zum Hattrick an und fing einen weiteren guten Pass in der Endzone.
Gegen Ende des Spiels war an dem Sieg zwar nichts mehr zu rütteln, aber Hamburg gab sich nicht so einfach geschlagen. Sie spielten weiterhin mit hohem Kampfeinsatz, aber ohne Erfolg. So blieb es beim Endstand von 26:10.
„Grundsätzlich war das ein gelungener Auftakt“ urteilt Headcoach Trienke unmittelbar nach dem Abpfiff, „aber da gibt es noch einige offene Baustellen.“ Auch wenn es ein hart umkämpftes Spiel war, gilt es nun, möglichst schnell wieder in die Spur zu kommen und sich auf den nächsten Gegner vorzubereiten. „Wir haben noch einen langen Weg bis zu den Playoffs und Göttingen wird uns das nicht einfacher machen“ erwähnt Receiver-Coach Thorsten Schitting.
Der erste Schritt ist somit also getan. Am 01.05. müssen sich die Blue Wings dann erneut beweisen, wenn sie zum ersten Auswärtsspiel bei den Generals antreten, die bislang NOCH eine weiße Weste gegen die Wolfsburger vorlegen können.
