Besser hätte man sich den Saisonstart kaum erträumen können. Obwohl das Wetter noch nicht so richtig mitspielen wollte, versammelten sich rund 200 Zuschauer auf den Rängen, um einen souveränen Auftakt der Blue Wings gegen die Bremen Firebirds zu erleben. Die Gastgeber fuhren alle Geschütze auf und untermauerten ihre Stärke auf heimischem Rasen. Am Ende wurden sie dann mit einem deutlichen 31:11 (6:3/6:0/19:8/0:0) dafür belohnt. Wolfsburgs Footballer wirkten generell sehr fokussiert und spielten von Beginn an auf einem hohen Niveau.
Den Anfang machten jedoch zunächst die Firebirds, welche nach dem Kickoff das Angriffsrecht erhielten und für eine kurze Schrecksekunde sorgten. Mit einem langen Lauf an der Seitenlinie platzierten sich die Bremer nur wenige Yards vor Wolfsburgs Endzone. Die Defense bewahrte jedoch die Nerven und verhinderte schlimmeres, so dass es nur für ein Fieldgoal reichte (Stand 00:03).
Völlig unbeeindruckt setzten die Blue Wings direkt zum Konter an, dabei benötigte die Offense nur einen einzigen Spielzug für den ersten Touchdown der Saison. Receiver Arne Dettmer schnappte sich den Ball und ließ bei seinem 70-Yards Lauf alle Gegenspieler hinter sich. Der Extrapunkt von Kicker Jan-Erik Leusmann ging daneben (Stand 06:03).
Danach trat erst einmal Ruhe ein und zwar auf beiden Seiten des Balls. Sowohl Bremen als auch Wolfsburg kämpften vergeblich um neuen Raumgewinn, ehe die Blue Wings im zweiten Quarter den Schalter wieder umlegten und Stück für Stück über das Spielfeld marschierten. Schließlich übernahmen die Wings auch die Lufthoheit, indem Quarterback Melvin Scharke einen 30-Yard Touchdown-Pass direkt in die Arme von Receiver Jan Zillmer legte. Die anschließende 2-Point Conversion blieb erfolglos.
Kurz vor der Pause war sogar noch mehr drin, jedoch wurde der mögliche Touchdown durch eine Interception vereitelt, so dass es beim 12:03 blieb.
Nach der Halbzeit machten die Blue Wings genau dort weiter, wo sie aufgehört hatten. Die Offense bewegte sich über das gesamte Feld und Receiver Arne Dettmer erzielte seinen zweiten Touchdown dieses Mal durch einen Pass. Der Extrapunkt wurde geblockt (Stand 18:03).
Bremen wollte den Anschluss nicht verlieren und setzte auf volles Risiko, jedoch kamen sie nicht aus der eigenen Hälfte heraus. Diese Feldposition wusste Wolfsburg zu nutzen und baute die Führung aus. Es dauerte mehrere Anläufe, bevor Runningback Kevin Walter die verbleibenden 3 Yards durch die Mitte überbrückte und die Endzone betrat. Auch der Extrapunkte war gut (Stand 25:03).
Die Firebirds gaben nicht so einfach auf und fanden jetzt erst so richtig in Spiel. Dabei verwandelten sie einige lange Pässe und kämpften sich voran, so dass sie schlussendlich mit einem kurzen Touchdown Pass belohnt wurden. Selbst die anschließende 2-Point Conversion war erfolgreich (Stand 25:11). Aber Wolfsburg hatte mal wieder die richtige Antwort parat. Receiver Marcel Heinecke war noch nicht zufrieden und nutzte seine Schnelligkeit sowie die vorgeblockten Lücken, um die ganzen 50 Yards in die Endzone zu laufen. Nur mit dem Extrapunkt sollte es schon wieder nicht klappen (Stand 31:11).
Im vierten Quarter war die Luft dann bei beiden Teams bereits raus, denn weitere Punkte suchte man vergebens. Somit blieb es dann bei einem relativ deutlichem Ergebnis, wobei es dennoch einige Baustellen gibt, was Kondition und Effizienz betrifft. „Insgesamt war das eine sehr starke Leistung des Teams, aber es hätte auch anders aussehen können“ resümiert Defense Captain Michel Müller und ergänzt: „Wie bereits im letzten Jahr konnte die Defense mal wieder überzeugen, aber bei einigen Pässen sahen wir nicht besonders gut aus.“ Also Glück für die Blue Wings, dass die Firebirds diese sicheren Chancen nicht verwertet haben.
Headcoach Stefan Trienke gibt sich dennoch erst einmal zufrieden: „Das war ein gutes Spiel.“ Insbesondere das erste Spiel lässt sich immer nur schwer einschätzen, da sich die Mannschaften nach langer Vorbereitung meist in der Liga erst einmal einfinden müssen. Umso erfreulicher, dass Wolfsburg bereits eine gute Grundlage geschaffen hat, denn „wir haben noch einen langen Weg vor uns“ ergänzt Trienke mit Vermerk auf den Spielplan.
Viel Zeit zum Verschnaufen bleibt aber nicht, denn am Sonntag steht bereits das nächste Spiel an. Es gilt also, die wenigen Trainingseinheiten effizient zu nutzen, um Fehler abzustellen und sich auf den nächsten Gegner vorzubereiten. Dieses Mal müssen sich die Wings auf fremdem Territorium beweisen, es geht nämlich zu den Bremerhaven Seahawks.
Trotz Auswärtsfahrt muss man in Wolfsburg jedoch nicht allzu lange auf die nächsten Heimspiele warten, denn am Samstag spielt die A-Jugend schon wieder zu Hause. Diese hatte am vergangenen Wochenende erst einen herben Rückschlag einstecken müssen, als sie mit 07:30 gegen die Göttingen Generals verloren. „Da waren einfach noch zu viele Fehler“ äußert Headcoach Hendrik Ebert zum Ergebnis. „Die Spieler müssen sich jetzt überlegen, wo sie am Ende der Saison stehen wollen.“ Die Jugend stand keineswegs vor einer unlösbaren Aufgabe, sondern war oftmals mit dem Kopf nicht hundertprozentig im Spiel. Nun stellt sich die Frage, ob sie endlich voll durchstarten oder weiterhin mit angezogener Handbremse fahren. Gegner sind die Schaumburg Rangers.