Rückrundenauftakt: Sieglose Blue Wings wollen zuhause Wiedergutmachung leisten

Irgendwie will der Funke bei den Blue Wings noch nicht so richtig überspringen. Nach der ersten herben Niederlage in Braunschweig folgte vor knapp zwei Wochen der nächste Dämpfer. Mit 52:07 (14:0/7:7/10:0/21:0) ging Wolfsburg in Hildesheim vor rund 700 Zuschauern sang- und klanglos unter, dabei war die brütende Hitze nur das geringste Problem. Dass die Hildesheim Invaders ein harter Brocken werden würden, stand schon von Beginn an fest. Trotz intensiver Vorbereitung und maximalem Kampfeinsatz schien das Wolfsburger Team letzten Endes doch machtlos.

Schon zu Beginn hatten die Blue Wings Mühe, den Ball gegen eine starke Hildesheimer Defense nach vorne zu bewegen, so dass zählbare Punkte vorerst ausblieben. Die Invaders hingegen fanden schnell ins Spiel und brauchten selbst nur drei Spielzüge, um den ersten Touchdown des Tages über einen kurzen Pass zu erzielen. Nach einem weiteren Touchdown und dem zwischenzeitlichen 14:0, folgte endlich eine Antwort der Wolfsburger Offensive. Mit hervorragender Feldposition in der gegnerischen Hälfte – eingeleitet durch die Vorarbeit der Defense – zögerte Quarterback Henrik Bosse nicht lange, um Receiver Jan-Erik Leusmann mit einem 9-Yard Pass in der Endzone zu bedienen. Auch der Extrapunkt durch Kicker Chris Sonderhoff war erfolgreich, wodurch der Anschluss plötzlich wieder gefunden war (Stand 14:7). Die Gäste fingen sich dann zwar doch noch einen weiteren Gegentreffer ein, jedoch ging es mit Zuversicht und offenem Ergebnis (21:7) vorerst in die Halbzeit.

Im Anschluss brach das Konstrukt dann allmählich zusammen, das vor allem durch die starke Leistung der Defense getragen wurde, die auch schon in der ersten zum Großteil auf dem Platz stand und einen größeren Rückstand verhinderte. Im weiteren Verlauf hatte Wolfsburgs Verteidigung nicht nur mit der Ausdauer, sondern auch mit dem Personal zu kämpfen, dass aufgrund einiger Verletzungen ausgedünnt wurde. Trotz eindeutigem Ergebnis gab sich niemand bis zum Ende geschlagen und warf den Hildesheimern alles entgegen, um vielleicht doch noch einmal Profit daraus zu schlagen.

Die Blue Wings waren den Hildesheim Invaders meist einen Schritt hinterher.

Obwohl die Hildesheim Invaders an diesem Tag dann doch vielleicht eine Nummer zu groß waren, zeigte sich Headcoach Hendrik Ebert zuversichtlich: „Wir haben einen starken Gegner erwartet und vor allem hat uns die Hildesheimer Defense schwer zu schaffen gemacht.“ Dabei hat er erneut für die Defense lobende Worte, die „trotz der vielen Punkte einen grandiosen Job gemacht und Hildesheim bis zum Schluss herausgefordert hat“. Auch Offense-Coordinator Rune Baruschke zog zum Abpfiff ein realistisches Fazit: „Hildesheim war das bessere Team, das muss man klar anerkennen. Eventuell haben wir uns ein bisschen sehr beeindrucken lassen und konnten somit unsere eigenen Stärken kaum ausspielen.“ Während des gesamten Spielverlaufs hatte die Offense Probleme, den Ball kontinuierlich über den Platz zu bewegen und der Defense somit auch mal eine Verschnaufpause zu gönnen. „Die haben ihren Game-Plan hervorragend umgesetzt und wir hatten keine Antwort darauf. Das Duell der Coaches haben die Invaders eindeutig gewonnen“ ergänzt Baruschke.

Diese Niederlage ist jedoch schon längst abgehakt, da bereits die Rückrunde der deutlich verkürzten Saison ansteht. Ab jetzt stehen nur noch Heimspiele auf dem Programm und die Braunschweig Lions II müssen sich als erstes beweisen. Den Coaches, aber vor allem auch den Spielern wurden in der Hinrunde ihre Defizite aufgezeigt. „ Nun gilt es, die Lehren daraus zu ziehen und zu unseren Stärken zurückzufinden“ erklärt Baruschke, denn: „Ein Sieg ist Pflicht, gerade vor eigenem Publikum.“ Die Mannschaft konnte in Ansätzen zwar immer wieder zeigen, welches Potential sie auf dem Platz abrufen können, jedoch hat es nie für eine durchgehende Dominanz gereicht. „Unsere Offense muss endlich die Füße auf den Boden bekommen und die Defense ihre starke Leistung aufrecht erhalten“ ergänzt Headcoach Ebert. Besonders gespannt ist die Situation in der Defense, die aufgrund von Verletzungen auf einige Leistungsträger verzichten muss. Dies soll jedoch keinen Abwärtstrend für die Blue Wings bedeuten. Viel eher erwartet Ebert von den Restlichen wie auch der gesamten Mannschaft 120% Leistung, denn: „Das sind die letzten Möglichkeiten, in diesem Jahr nochmal richtig Football zu spielen. Und es ist ein Heimspiel!“

Gegen den Rivalen aus der Nachbarschaft gab es in der Vergangenheit schon öfter so einige hitzige Gefechte (bisherige Begegnungen 3. Liga: 25:7, 36:30, 27:49), dabei reicht die Geschichte auf noch weitaus dramatischere Ereignisse aus Zeiten der Oberliga zurück. Dennoch sind alle Augen nach vorne gerichtet. Wolfsburg will den ersten Sieg der Saison 2021 einfahren. Kickoff ist am Samstag um 15 Uhr im TV-Jahn Stadion.

Spielstand: 52:07 (14:0/7:7/10:0/21:0)

Erzielte Punkte:
1. Quarter:

2. Quarter:
– Jan-Erik Leusmann (11-Yard Receiving Touchdown von QB Henrik Bosse) (PAT C. Sonderhoff gut)
3. Quarter:

4. Quarter: