Nichts zu holen: Blue Wings laufen den Grizzlies im letzten Heimspiel hinterher

Für die Blue Wings befindet sich die Saison 2022 kurz vor der Zielgeraden! Dabei haben sich TV-Jahns Footballer den Verlauf definitiv anders vorgestellt. Nach vermeintlich ausreichender Vorbereitungszeit innerhalb der Sommerpause blieb die Punktemaschine der Wolfsburger vergangenes Wochenende erneut aus. Dennoch fanden sich rund 200 Zuschauer auf den Rängen ein, um eventuell doch noch ein Erfolgserlebnis in diesem Jahr zu feiern. Die angereisten Hannover Grizzlies wussten diesen Plan jedoch zu vereiteln und zogen mit einem verdienten 10:24 (0:0/3:14/7:3/0:7) wieder davon. Wolfsburg hatte seinen Gegner zwar phasenweise gut im Griff, jedoch blieben Punkte Mangelware, so dass die Gäste aus groben Fehlern Profit schlugen.

Bereits ab der ersten Sekunde waren die Blue Wings äußerst fokussiert und ließen kaum etwas anbrennen. Hannover kam immer wieder frühzeitig zum Stehen, so dass zählbare Punkte bzw. ein Rückstand vorerst unterbunden werden konnte. Wolfsburgs Offense hatte zwar auch einige Anlaufschwierigkeiten, legte den Schalter aber schneller um und fand sich im zweiten Quarter nur wenige Schritte vor der gegnerischen Endzone wieder. Obwohl es nicht zum wichtigen Touchdown reichte, konnte Kicker Leon Schwarz mit einem 15-Yard Fieldgoal immerhin die ersten Punkte des Tages erzielen (3:0). Allmählich kamen nun auch die Gäste voran, die mit einem langen Pass die Vorarbeit leisteten. Wenig später reichte ein Lauf über 12 Yards für den ersten Touchdown des Tages (3:7). Wie so oft in diesem Jahr sahen sich die Gastgeber einem Rückstand konfrontiert und hatten keine wirkliche Antwort parat. Wo die Offense nicht abliefern konnte, war die Defense umso mehr gefragt, die sich immer weitere Patzer erlaubte. Ein präziser 30 Yard Pass – genau in die hintere Ecke der Endzone gelegt – lieferte den nächsten Touchdown und somit ein noch größeres Punktepolster vor der Halbzeit (3:14).

Nach der Pause blieben die Blue Wings vom Rückstand unbeeindruckt und zeigten noch mehr Biss, so dass sie während eines Punts entsprechend dafür belohnt wurden. Nicht nur, dass Hannovers Returner den Ball nicht sichern konnte, sondern Michel Mannott schnappte sich sogar den freien Ball und sprintete bis zur Endzone durch. Auch der Extrapunkt durch Kicker Schwarz war gut und der Anschluss wiederhergestellt (10:14). Weitere Big Plays seitens der Grizzlies blieben vorerst aus. Stattdessen wurden sie sogar selbst kurz vor Wolfsburgs Endzone erfolgreich gestoppt, weshalb sie sich mit einem 30-Yard Fieldgoal begnügen mussten (10:17).

Mit einem knappen Rückstand blieben den Wolfsburgern im vierten Quarter ausreichend Möglichkeiten, um sich durch die gegnerische Defense zu arbeiten und doch noch einen Heimsieg einzufahren. Der Funke wollte jedoch einfach nicht überspringen und so kamen Pässe teilweise nicht an bzw. musste sogar Raumverlust hingenommen werden. Zudem erlaubte sich die Defense noch den größten Patzer des Nachmittags und öffnete so das Tor für den finalen Schlag, der in einem 55-Yard Touchdown Lauf des Hannoveraner Runningbacks endete. In Verbindung mit der mangelnden Chancenverwertung der Offense war an diesem Tag nichts mehr zu holen.

Viele fraglose Gesichter. In der Offense blieben Touchdowns Mangelware. Bildquelle: Katharina Hohenhoff @kapos.pixx

Nach dem Abpfiff zeigte sich Headcoach Hendrik Ebert fassungslos: „Aufgrund einiger Ausfälle wurde das Team immer unruhiger. Verpasste Blocks und unnötige Strafen haben dann ihr Übriges dazu beigetragen.“ Dabei hat sich der Cheftrainer im Voraus sehr gute Chancen gegen den frischen Aufsteiger ausgemalt. Im bisherigen Verlauf der Saison konnten die Grizzlies überraschen (5 Siege, 2 Niederlagen), aber dennoch war eine realistische Chance für die Blue Wings vorhanden. „Eigentlich hatten wir Hannover gut im Griff. Wenn jedoch vorne die Punkte ausbleiben, ist es nur eine Frage der Zeit, bis die Defense einbricht und der Gegner daraus Punkte generiert“ kommentiert Offense-Captain Helge Dosdall. Damit steht fest, dass auch diese Saison kein Heimsieg eingefahren werden konnte und die Bilanz der letzten zwei Jahre zu wünschen übrig lässt (Saison 21-22: 1 Sieg aus 11 Spielen).

Mit einem einzigen Sieg und sechs Niederlagen ist die Saison als Tabellenletzter der Regionalliga Nord (Gruppe Süd) eigentlich schon so gut wie gelaufen (Anmerkung: Durch den Rückzug der Hannover Spartans und Bremerhaven Seahawks ist derzeit kein Abstieg möglich). Dennoch hinterlässt die Statistik alles andere als ein gutes Gefühl. Zum Glück bleibt den Blue Wings noch ein letztes Spiel bei den Braunschweig Lions II, um doch noch vielleicht einen versöhnlichen Saisonabschluss zu erreichen. Für beide Mannschaften ist quasi nichts mehr zu erreichen, dennoch handelt es sich um ein Derby. Bereits das Hinspiel war eine punktreiche und knappe Begegnung (50:56). Nun liegt es an den Spielern der Blue Wings, mit welchem letzten Eindruck sie sich in die Offseason verabschieden wollen.

Spielstand: 10:24 (0:0/3:14/7:3/0:7)

Erzielte Punkte:
1. Quarter:

2. Quarter:
– Leon Schwarz (15-Yard Fieldgoal)
3. Quarter:
– Michel Mannott (Fumble Return Touchdown) (Extrapunkt L. Schwarz)
4. Quarter: