Der Abwärtstrend setzt sich fort! Allmählich neigt sich die Saison dem Ende zu und TV-Jahns Footballern fehlt es aktuell weiterhin etwas an Glanz. Auch im vorletzten Heimspiel wussten die Gastgeber an vielen Stellen nicht zu überzeugen und machten es den Hamburg Pioneers oftmals zu leicht. Rund 200 Zuschauer fanden sich vergangenen Samstag ein, um eine weitere Niederlage im Jahn-Stadion mitzuerleben. Trotz einiger guter Phasen war das Ergebnis von 24:43 (6:21/0:7/6:0/12:15) am Ende gerechtfertigt. Mit der vierten Niederlage in Folge und nur einem einzigen Sieg aus insgesamt sechs Spielen stehen die Wolfsburger derzeit in keinem guten Licht. Letztlich wurden erneut einige interne Baustellen aufgezeigt, die es dringend zu beheben gilt.
Trotz einiger Schockmomente zu Beginn deutete sich fast ein Duell auf Augenhöhe an. Dennoch legten die Pioneers einen exzellenten Start hin, die ihre Spielzüge schnell herunterspielten bevor Wolfsburgs Defense sich überhaupt positionieren konnte. So kassierte die Defense nach einem langen Lauf bereits früh den ersten Touchdown (0:7). Die Antwort folgte direkt im Anschluss, als Quarterback Henrik Bosse seine Verbindung zu Receiver Arne Dettmer für einen 66-Yard Pass zum Anschluss nutzte. Lediglich die 2-Point-Conversion wurde vorzeitig gestoppt (6:7). Erst im Anschluss hatte sich die Defense wieder gefangen und konnte Hamburgs Angriff besser kontrollieren. Mit dem Rücken zur eigenen Endzone blieben die Pioneers jedoch cool und konterten direkt mit einem 95 Yard Touchdown Pass (6:13).Mittlerweile machten sich erneut Schwierigkeiten in der Offensive bemerkbar, da sowohl Lauf- als auch Passversuche frühzeitig zum Erliegen kamen. Die Hamburger hingegen waren voll in Fahrt und hatten die Endzone stets vor Augen, die sie nach einem langen Pass und einigen Anläufen auch erreichten. Selbst der nachfolgende Laufspielzug bei der 2-Point-Conversion funktionierte einwandfrei (6:21).
Im zweiten Quarter kam es sogar noch schlimmer, als die Gäste nach einem missglückten Punt bereits in der gegnerischen Spielfeldhälfte in Ballbesitz kamen. Erneut klingelte es nach wenigen Versuchen für die Hamburger, die mit einem 20-Yard Endzonenpass ihre Luftüberlegenheit untermauerten (6:28). Die Blue Wings fanden zwar wieder einen Weg in der Offense, der sich jedoch sehr langsam und mühselig gestaltete. Nach einem vorzeitigen Stopp war selbst ein Fieldgoalversuch aus 57-Yards Entfernung eine Nummer zu groß für Kicker Leon Schwarz. Nach beeindruckender Arbeit der Defense durften sich die Wolfsburger ein letztes Mal vor der Pause beweisen. Trotz besserer Position ging der Ball auch aus 35-Yards Entfernung neben die beiden Torstangen.
Nach der Halbzeit betraten die Gastgeber das Spielfeld wie ausgewechselt und sorgten mit einem langen Kickoff-Return bis zur gegnerischen 15-Yard Linie für großen Jubel. Die restliche Strecke erledigte die Offense im Spaziergang, indem Dettmer mit einem 5-Yard Lauf endlich für die Erlösung und den Anschluss sorgte. Lediglich der Extrapunkt ging daneben (12:28). Als Hamburgs Angriffsspiel bereits nach wenigen Versuchen wieder von der Defense vom Spielfeld gejagt wurde, folgte ein zermürbender Kraftakt für die Offense, der sich zudem über das gesamte dritte Quarter streckte. Mehr als 15 Spielzüge waren nötig, um sich an die gegnerische Endzone heranzutasten. Im vierten Versuch wagten die Blue Wings schließlich zu viel, so dass an der 20-Yards Linie Schluss war.
Die Pioneers waren weiterhin hungrig, nutzten die Ineffizienz aus und konterten direkt mit einem 80-Yard Lauf in die Endzone (12:35). Während der Anschluss ausblieb wurde Wolfsburgs Defense erneut ordentlich durchgerüttelt, konnte ein Fieldgoal jedoch erfolgreich blocken. Sichtlich bemüht legten die Blue Wings im nachfolgenden Spielzug endlich mit einem überraschen 85-Yards Pass durch das QB-WR Duo Bosse/Dettmer nach, wobei der Receiver erst in der Endzone Halt machte. Die 2-Point-Conversion schlug erneut fehl (18:35). Um die ursprüngliche Punktedifferenz wiederherzustellen legten die Hamburger ebenfalls mit einem tiefen Touchdown Pass nach (18:43). Mit nur wenig Spielzeit verbleibend legten die Blue Wings nochmals alles ins Feuer uns versuchten ihr bestmögliches, was tatsächlich ach mit einem weiteren 42-Yard Pass auf Dettmer belohnt wurde, der seine Gegenspieler erneut hinter sich stehen ließ (24.43). Für weitere Aktionen fehlte schlicht die Zeit.
Nach dem Abpfiff machte sich innerhalb der Reihen große Ernüchterung breit. Auch Headcoach Ebert zeigte sich deutlich frustriert: „Wir haben uns schlecht verkauft! Die Mannschaft war unruhig und hat ihre Mitte nicht gefunden, was zu vielen Fehlern geführt hat“ lautet sein Urteil. So wiederholten sich einige Situationen und Abstimmungsfehler, die bereits in vergangenen Spielen angesprochen wurden und letztlich auf die mangelnde Trainingsbeteiligung zurückzuführen sind. „Wir spielen in der Regionalliga und auf lange Sicht kommen wir mit dieser Einstellung nicht voran“ erläutert Ebert.
Nach einem intensiven Intervall mit Höhen und vielen Tiefen geht es mit noch zwei verbleibenden Spielen vorerst in eine längere Sommerpause. Nun gilt es, die Scherben aufzusammeln und den Kompass der gesamten Mannschaft neu auszurichten. „Der Großteil der Saison ist jetzt gelaufen, darauf haben wir keinen Einfluss mehr“ kommentiert Offense Captain Helge Dosdall und ergänzt: „Da liegen immer noch wichtige Aufgaben vor uns und die schaffen wir nur GEMEINSAM!“. Den Blue Wings bleibt nun bis zum 13. August Zeit, um die Heimspielserie mit einem versöhnlichen Abschluss gegen die Hannover Grizzlies (Hinspiel 13:28) zu beenden, ehe das letzte Saisonspiel am 21. August in Braunschweig (Hinspiel 50:56) ansteht. Immerhin sind da noch zwei Rechnungen zu begleichen. Dafür ist es jedoch auch notwendig, die intensive Vorbereitungszeit zu nutzen, den Mannschaftsgeist wieder einzufangen und somit die Trainingsbeteiligung anzukurbeln.
Spielstand: 24:43 (6:21/0:7/6:0/12:15)
Erzielte Punkte:
1. Quarter:
– Arne Dettmer (66-Yard Receiving Touchdown von QB Bosse)
2. Quarter:
–
3. Quarter:
– Arne Dettmer (5-Yard Rushing Touchdown)
4. Quarter:
– Arne Dettmer (85-Yard Receiving Touchdown von QB Bosse)
– Arne Dettmer (42-Yard Receiving Touchdown von QB Bosse)
