Knapp vorbei: Blue Wings verpassen Erfolg gegen Generals

Es hätte die ganz große Sensation werden können, aber dann kam doch alles anders. Rund 150 Zuschauer gesellten sich trotz der hohen Temperaturen ins Jahn-Stadion und erlebten einen wahren Kampf um die Punkte gegen die Göttingen Generals. Dabei sah es für die Gastgeber gar nicht mal so schlecht aus, ehe sie in entscheidenden Momenten patzten und dem Gegner wortwörtlich hinterherliefen. Am Ende setzte es dann eine enttäuschende Niederlage mit 20:40 (0:8/14:14/0:6/6:12), wobei der Verlauf des Spiels keineswegs dermaßen eindeutig war. Immer wieder setzte Wolfsburg wichtige Akzente und befand sich durchaus auf Augenhöhe.

Den Anfang machten dennoch die Gäste aus Göttingen, die sich zum Beginn der Partie das erste Angriffsrecht sicherten und zugleich die ersten Punkte des Tages erzielten. Nach geglückter Two-Point-Conversion stand es bereits 0:8. Die Blue Wings fanden innerhalb des ersten Quarters zwar vorerst keine Antwort darauf, aber verhinderten zugleich auch einen größeren Rückstand.

Durch gute Vorarbeit der Defense legten die Wings im zweiten Quarter erst richtig los. Nach mehreren schleppenden Versuchen nutzte die Offense um QB Arne Dettmer einen Trickspielzug, indem der Spielanführer selbst über den halben Platz stürmte und schließlich den Anschluss herbeiführte. Beim Stand von 7:8 – Extrapunkt von Kicker Richard Wolf war gut – kamen die Wolfsburger endlich voll in Fahrt. Während sich die Gäste ein weiteres Mal kurz vor der Endzone geschlagen geben mussten, setzten die Blue Wings ihre Chancen effizient um. Wieder war es QB Dettmer, der eine große Lücke in der Abwehr fand und nahezu unberührt den nächsten Touchdown erlief (Extrapunkt gut). Mit 14:8 ging Wolfsburg tatsächlich das erste Mal in Führung.

Plötzlich war den Generals nicht mehr zum Lachen zumute, welche im Anschluss mit aller Mühe kämpften und den Ausgleich erzielten (2-Point nicht gut). Mit dem Wechsel des Angriffsrechts und zwei verbleibenden Minuten auf der Uhr hatte Wolfsburg alle Möglichkeiten offen. Dennoch kippte das Momentum, als Göttingen einen Passversuch abfing, den Ball selbst in die Endzone beförderte und mit der Führung in die Halbzeit ging (14:22).

Trotz der Abkühlung in der Pause machte sich die Hitze allmählich bemerkbar, vor allem bei den Blue Wings wirkte es sich auf Konzentration & Kondition aus. Die Gäste spielten ihr Programm weiter runter und nutzten nun jeden kleinen Fehler. Neben dem lauflastigen Spiel führten immer wieder kurze Pässe auf der „schwachen“ Seite zu großem Raumgewinn. Aus einer Kombination von Läufen und Pässen bauten die Generals ihren Vorsprung somit immer weiter aus.

Ein weiterer Lichtblick aus Sicht der Wolfsburger fand sich in der Performance von Runningback Kevin Walter, der vor Schluss mit einem langen Lauf in die Endzone verkürzen konnte und einmal mehr seinen hohen Stellenwert innerhalb der Offense bewies. „Ohne meine Vorblocker, speziell die O-Line, wäre das nicht möglich“ zeigt sich Runningback Walter dankbar und ergänzt: „Sie kriegen viel zu wenig Anerkennung!“

Ein kleiner Lichtblick
Ein kleiner Lichtblick

Trotz der Punktekosmetik kamen die Blue Wings letztlich nicht über ein 20:40 hinaus , wodurch die Negativserie weiter anhält. Dass der Kader zum Spieltag dezimiert war, spielt dabei keine große Rolle. „Die Mannschaft ist immer noch sehr stark, aber leider haben wir erneut zu wenig Willensstärke auf dem Spielfeld gezeigt“ betont Headcoach Stefan Trienke. „Es fehlte wieder das gewisse Etwas“. Somit steht nach acht Begegnungen mit Göttingen weiterhin die Null. Es ist trotzdem eine beachtliche Leistung, denn die Partie hätte sich auch durchaus in eine andere Richtung bewegen können.

Zum Trauern ist es zu früh, denn noch ist die Saison nicht vorbei. „Wir müssen uns nochmals voll konzentrieren und das volle Potential abrufen, um zum Abschluss einen Sieg in die lange Pause mitzunehmen“ kommentiert Offense-Coordinator Jevgeni Romanov. Auch abseits des Spielfeldes soll die Saison mit einem großen Knall beendet werden. Zum Stadionfest – organisiert von Medienpartner Krass-Kreativagentur – gibt es zur Einstimmung bereits ab 12 Uhr einige Live Bands zu sehen. Für die Kinder wird sogar eine Hüpfburg aufgebaut. Damit es zu einem unvergesslichen Tag wird, erhoffen sich die Blue Wings natürlich möglichst viel Unterstützung, um den Hamburg Ravens im Anschluss dann ordentlich einzuheizen.

Schreibe einen Kommentar