Ganz schön knapp! Gerade einmal sechs Tage bleiben den Wolfsburgern bis zur nächsten Begegnung. Dabei steht dieses Mal wieder eine lange Reise bevor, es geht zu den Hamburg Black Swans. Obwohl die Blue Wings durch den jüngsten Erfolg zuversichtlich nach vorne blicken, steht dem immer noch eine negative Auswärtsbilanz gegenüber. Es ist keine Zeit mehr für Theorien oder Mutmaßungen, jetzt müssen Taten folgen. Ein Auswärtssieg ist Pflicht. Am Samstagabend wird sich klären, ob Wolfsburg die Situation mit Herz und richtiger Einstellung angeht. Kickoff ist dieses Mal erst um 17 Uhr.
Die Black Swans sind kein unbekannter Gegner, denn vergangene Saison gab es bereits zwei Aufeinandertreffen der Mannschaften. Insbesondere das Rückspiel dürfte den Wings noch ein Begriff sein, da gab es nämlich eine klare 31:07 Niederlage. Das größte Problem war damals der stockende Motor in der Offense, zudem wollten die Swans es einfach mehr. Das Punktedefizit sollte sich seit dem jüngsten Erfolg geklärt haben. Nur: Wie sehr wollen es die Wolfsburger bzw. was hat Hamburg entgegenzubringen? Der Gastgeber hat seine Vorsätze für diese Saison ganz klar dargestellt und ist bislang noch ungeschlagen. Nach zwei Siegen in Folge (18:13 vs. Lübeck Seals; 21:06 @ Hamburg Heat) ruhen sich die Swans jedoch nicht auf der momentanen Tabellenführung aus.
Wolfsburg hat im letzten Heimspiel endlich wieder gezeigt, dass die Offense eine Menge Feuer hat und in der Lage ist, knappe Spiele zu gewinnen. Dennoch gibt es auf beiden Seiten des Balls Defizite, die abzustellen sind. Eine intensive Vorbereitung war aufgrund des engen Zeitraums jedoch kaum möglich, viel eher stand die Erholung und Konzentration im Fokus. Die schwerwiegenden Fehler sind trotzdem bekannt und müssen einfach direkt in der Praxis angegangen werden. Learning by doing lautet die Devise.
„Trotz der ein oder anderen Blessur heißt es jetzt: Zähne zusammenbeißen!“ kommentiert Defense Captain Michel Müller bezüglich der kurzen Regenerationszeit. Aber auch die Hamburger haben nur eine Pause von 6 Tagen und sind vermutlich ebenso angeschlagen, jedoch mit einem Spiel weniger in den Knochen. Als Underdog müssen die Blue Wings einfach Vollgas geben.
Auch Headcoach Stefan Trienke hat in der Ansprache kaum etwas hinzuzufügen. „Es gibt nichts zu sagen. Am Ziel hat sich weiterhin nichts geändert und dazu muss auch endlich auswärts ein Sieg her. Es reicht nicht, nur vor eigener Kulisse gut auszusehen“. Wenn Wolfsburg dieses Jahr tatsächlich noch an der Spitze mitspielen möchte, ist ein Erfolg am Samstag unabdingbar. Dem entgegen steht jedoch weiterhin der Negativtrend auf fremdem Rasen, welcher nicht gerade als Aushängeschild dient. Die Weichen sind soweit gelegt, bleibt nur abzuwarten, ob Wolfsburg auch die richtige Richtung ansteuert.
Währenddessen bereitet sich auch die Jugendmannschaft auf ihr nächstes Spiel vor, die ebenfalls auswärts ran müssen. Im ersten Auswärtsspiel des Jahres geht es gegen den die Hannover Spartans. Mit je einem Siege und einer Niederlage stehen die Coaches der Begegnung mit gemischten Gefühlen gegenüber. Obwohl die Juniors das letzte Spiel mit 35:14 gegen die SG Schaumburg/Hannover gewinnen konnte, war das Spielgeschehen auch von einer Vielzahl von Fehlern überschattet. Nun ist die Frage, ob die Spieler sich von ihrem Höhenflug erholt haben und wieder auf dem Boden der Tatsachen angekommen sind. „Die Trainingsbeteiligung ließ größtenteils zu wünschen übrig. Auf diese Weise lassen sich Fehler nur schwer korrigieren“ urteilt Headcoach Hendrik Ebert leicht verärgert zum Abschlusstraining. Es bleibt abzuwarten, welchen Weg die Jugendmannschaft einschlagen wird. Spätestens am Sonntagabend wird sich die Frage nach dem Abpfiff geklärt haben. Kickoff ist in Hannover um 15 Uhr.
