Es ist Zeit: Die Blue Wings versuchen es nochmal in Hamburg

Gleiche Stadt, anderer Gegner. Gerade einmal zwei Wochen verblieben Wolfsburgs Footballern zum Regenerieren, bevor es schon wieder auswärts nach Hamburg geht. Gastgeber sind dieses Mal die bislang ungeschlagenen Blue Devils. Davon lassen sich die Blue Wings jedoch nicht einschüchtern, denn das Thema lautet weiterhin: Ein Auswärtssieg muss her! Viele Versuche bleiben den Gästen nicht mehr, da sich die Hinrunde bereits dem Ende nähert. Aufgrund der anschließenden Sommerpause ist Zurückhaltung ebenfalls keine Option. Daher kann der „Underdog“ ohne Hemmungen und mit Vollgas aufspielen, um endlich die Wende einzuleiten. Kickoff ist am Samstag um 15 Uhr.

Den meisten Footballfans sollten die Blue Devils ein Begriff sein, die mittlerweile auf eine erfolgreiche Geschichte zurückblicken können. Bei mehr als 15 Jahren Erfahrung in der höchstklassigen Liga Deutschlands (GFL) konnte Hamburg die Meisterschaft viermal für sich behaupten (1996, 2001, 2002, 2003). Auf der Kehrseite der Medaille hatte der Verein immer wieder Schwierigkeiten mit der finanziellen Unterstützung, weshalb eine Neustrukturierung die Folge war. Seit 2015 haben sich die Gastgeber aus der Verbandsliga (6. Liga) nach oben gekämpft und gastieren dieses Jahr in der Oberliga. Bislang durften sich einige Konkurrenten aus der Liga an den „Hansestädtern“ versuchen, jedoch ohne Erfolg. Drei Siege aus drei Spielen sind eine klare Ansage, während Hamburg sich die Tabellenführung mit den Bremerhaven Seahawks teilt.

Für die Blue Wings wird es die erste Begegnung mit den Teufeln, was eine Prognose im Voraus kaum ermöglicht. Dennoch gilt: „Der erste Eindruck zählt!“ wie Headcoach Stefan Trienke betont. „Wir haben in den vergangenen Spielen bereits gute Ansätze gezeigt, aber es gibt noch eine Menge zu tun“. Bevor Analysen über den neuen Gegner gemacht werden, muss erst mal das eigene System rundlaufen. Das größte Problem dürfte momentan die Defense bereiten, welche vor allem durch verpasste Tackles zu viele Punkte zugelassen hat. Defense Captain Michel Müller ist über die aktuelle Situation gar nicht begeistert: „Solche Fehler brechen uns das Genick und kosten am Ende immer wieder den Sieg. Das ist kein Vergleich zum letzten Jahr!“. Zum aktuellen Zeitpunkt haben die Blue Wings die meisten Gegentreffer (119) in der gesamten Liga kassiert.

Andererseits besteht die Frage, ob die Offense weiterhin das Niveau der vergangenen Spiele halten kann. Quarterback Phillip Glietsch hat sich gerade erst so richtig hinter seiner Offensive Line eingespielt und fällt ausgerechnet dieses Mal aus persönlichen Gründen aus. Daher übernimmt nun Receiver Arne Dettmer die Rolle des Spielanführers, der bereits im vergangenen Jahr ausgeholfen hat und für einige Erfolgsmomente sorgen konnte. Ob die wenigen Trainingseinheiten ausgereicht haben und wie gut die Spieler tatsächlich miteinander eingespielt sind, wird sich spätestens am Samstagnachmittag herausstellen.

Vollgas! Es gibt kein zurück mehr.
Vollgas! Es gibt kein zurück mehr.

Die Ziele stehen auf jeden Fall fest: vorne müssen die Yards erkämpft werden und die Produktivität darf nicht stoppen, während der Gegner aus der eigenen Endzone rausgehalten werden muss. Zudem ist es wichtig, dass sich die Blue Wings nicht durch einen „großen“ Namen der Hamburger einschüchtern lassen. „Es ist das letzte Spiel vor der Sommerpause und es geht gegen einen absoluten Spitzenkandidaten. Wir haben nichts zu verlieren“ äußert Trienke zum Abschluss.

Auch die Jugend ist an diesem Tag mal wieder auf Auswärtstour und versucht sich im Rückspiel gegen die SG Schaumburg/Hannover. Obwohl das erste Aufeinandertreffen erfolgreich mit 35:14 gemeistert wurde, existieren weiterhin noch viele Baustellen. Den größten Anteil am Sieg hatte überraschenderweise die Defense, welche mit drei Touchdowns mehr Punkte als die eigene Offense erzielte. Insbesondere die Offense bleibt bislang das größte Sorgenkind, bei der es immer noch nicht so richtig rund läuft. Trotz bester Voraussetzungen will der Funke einfach nicht überspringen. Ausfälle sowie mangelnde Trainingsbeteiligung komplettieren dabei den Gesamteindruck, obwohl die Mannschaft aufgrund des großen Personals die besten Möglichkeiten hat. Mit nur einem Sieg aus drei Spielen bleibt abzuwarten, ob die Jugend nun endlich aufgewacht ist. Anpfiff ist in Schaumburg um 12 Uhr.

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