Nach einer viel zu langen Pause melden sich Wolfsburgs Footballer endlich wieder zurück aus dem Sommerloch. Innerhalb der letzten acht Wochen wurde fleißig geschwitzt und trainiert, aber auch auskuriert, um die zweite Hälfte der Saison deutlich erfolgreicher abzuschließen. Bereits in der Hinrunde hat sich gezeigt, dass das Ganze keine einfache Spazierfahrt wird. Mit zwei Siegen aus fünf Spielen und weiterhin ohne Auswärtserfolg steht auch schon die nächste Herausforderung bevor. Am Sonntag fahren die Blue Wings zu den Osnabrück Tigers. Dort gilt es zu beweisen, dass der Sieg beim ersten Aufeinandertreffen kein glücklicher Zufall war. Kickoff ist um 15 Uhr auf der zentralen Sportanlage Atter.
Eins steht fest: So haben sich die Tigers den Saisonverlauf definitiv nicht vorgestellt. Trotz deutlich höherer Ansprüche belegt Osnabrück derzeitig den letzten Platz und kann aus bisher sechs absolvierten Saisonspielen nur einen einzigen Sieg vorweisen. Zwar nicht eindeutig, aber hart erkämpft setzten sie sich mit 23:20 gegen Hamburg Heat durch. Mehr als knapp verlief es unter anderem auch im Hinspiel bei den Blue Wings (34:28). Während Wolfsburg das Spielgeschehen im dritten Quarter noch locker dominierte (27:07), drehten die Tigers plötzlich auf und gingen sogar unmittelbar in Führung. Dass dieses Match auch anders hätte auslaufen können, ist Wolfsburgs Trainern bewusst. „Ich will nicht schon wieder so eine Zitterpartie erleben“ betont Defense Coordinator Stefan Korten und warnt zugleich: „Das wird nicht mehr der gleiche Gegner sein. Die Mannschaft ist jetzt vermutlich erst richtig eingespielt“.
Die Blue Wings hatten genug Zeit, um die vielen individuellen Fehler abzustellen. Ob die zusätzlichen Trainingseinheiten geholfen haben, wird sich dann im Praxistest zeigen. Baustellen gibt es dennoch genügend, vor allem bei der Defense, die sich in der Hinrunde nicht gerade von ihrer besten Seite präsentiert hat. Aufgrund von verpassten Tackles und falschem Stellungsspiel konnten die Gegner einfach zu viele Punkte erzielen. „Wir haben keine Lust mehr zu verlieren. Unsere Spieler haben so viel mehr drauf, aber oftmals mangelt es an der Einstellung“ beurteilt Defense Captain Michel Müller die aktuelle Situation. Es bleibt abzuwarten, ob die Mannschaft das Niveau insgesamt über die lange Pause halten konnte bzw. auf welchem Level sie sich jetzt mittlerweile befinden.
Insbesondere die Offense um „Rookie“ Quarterback Phillip Glietsch hat diese Saison ihr Potential bewiesen und liefert als sicherer Punktegarant ab. Während sie sich im vergangenen Jahr abkämpfte, fliegen die Touchdowns diese Saison fast schon spielend einfach rein. Desto wichtiger ist es, dass die gesamte Mannschaft wieder die Balance findet, um in der Rückrunde an die Tabellenspitze aufzuschließen. „Das ist ein ganz wichtiges Spiel“ betont Headcoach Stefan Trienke. „Wir wollen den Blick nach vorne richten und uns nicht ständig nach hinten orientieren, wer uns im Nacken sitzt“. Dazu ist es wichtig, dass Wolfsburg nun endlich mal wieder auswärts gewinnt, da bereits genügend Chancen liegengelassen wurden. Auch wenn sich Osnabrück momentan eher in einer Abwärtsspirale befindet, sollte der Gastgeber keineswegs unterschätzt werden.
Auch die Jugend dreht wieder auf und nähert sich zugleich allmählich dem Saisonende, denn es verbleiben nur noch 2 Spiele. Diesen Samstag steht dann erst einmal das letzte Auswärtsspiel bei den Göttingen Generals an. Kickoff ist um 15 Uhr. Im Hinspiel setzte es eine unglückliche 07:30 Niederlage, die durch viele individuelle Fehler untermauert wurde. Obwohl die Juniors jüngst noch einen 36:00 Erfolg gegen die SG Schaumburg/Hannover feiern konnten, zeigen sich die Trainer eher skeptisch. Das Trainingsangebot wurde in der Ferienzeit leider kaum wahrgenommen. Aufgrund der geringen Beteiligung war es insgesamt sehr schwer, das System zu verfeinern bzw. sich auf die anstehende Begegnung vorzubereiten. Letzten Endes müssen die Jugendlichen Vollgas geben, wenn sie im Kampf um die Playoffs noch etwas bewegen wollen.
