Es ist vollbracht! Bei Wolfsburgs Footballern dreht sich zwar bereits alles um die Teilnahme an den Playoffs, jedoch stand vergangenes Wochenende noch eine andere Aufgabe aus: die reguläre Saison mit einem Erfolg zu beenden. Rund 200 Zuschauer ließen sich die Chance für das letzte Heimspiel der Blue Wings in dieser Saison nicht entgehen und wurden dabei nicht enttäuscht. Gegen eine sichtlich geschwächte Mannschaft aus Bremen demonstrierte der Gastgeber erneut, dass sie sich den zweiten Tabellenplatz in der Oberliga Nord verdient haben. Mit einem beeindruckenden 57:16 (27:0/7:0/8:8/15:8) setzten sich die Blue Wings gegen die Firebirds durch und feierten damit zugleich den Abschluss der regulären Saison. Trotz eindeutigem Punktestand gaben sich die Gäste keineswegs einfach geschlagen und setzten alles entgegen, um Wolfsburg zu stoppen. Fazit: Die Blue Wings sind für die Playoffs definitiv bereit.
Schon das erste Quarter war von einer wahren Punktelawine geprägt, in dem Wolfsburgs Offense quasi mit jedem Ballbesitz bis in die Endzone durchmarschierte. Die Blue Wings präsentierten sich voll motiviert und überzeugten mit ihrer läuferischen Stärke. Immer wieder fanden die Runningbacks die Lücken in der gegnerischen Abwehr, um größeren Raumgewinn zu erzielen. Den Grundstein legte schließlich Runningback Kevin Walter mit dem ersten Touchdown des Tages. Arne Dettmer folgte mit der Two-Point-Conversion (Stand 8:0). Auch mit dem nächsten Angriffsrecht zögerten die Gastgeber nicht lange, die schon nach kurzer Zeit wieder vor der Endzone standen, wobei Walter erneut die letzten 9-Yards ohne Mühe überbrückte. Der Extrapunkt von Kicker Sven Labahn war gut (Stand 15:0). Dass Wolfsburg ebenso die Kontrolle über den Luftraum besitzt, bewiesen sie nur kurz später. Quarterback Henrik Bosse suchte das Feld ab und fand Receiver Jan-Erik Leusmann, der den Pass über 30-Yards spielend einfach in der Endzone in Empfang nahm. Die Two-Point-Conversion blieb erfolglos (Stand 21:0). Während Wolfsburgs Defense fleißig die eigene Spielfeldhälfte verteidigte, fuhr die Offense weiterhin fleißig mit Vollgas und bewegte sich Stück für Stück über das Spielfeld. Dieses Mal bediente QB Bosse seinen anderen Runningback Marcel Heinecke für einen weiteren 9-Yard-Touchdown-Pass, wobei zugleich das Ende des ersten Quarters eingeläutet wurde. Der Extrapunkt ging daneben (Stand 27:0).
Im zweiten Quarter verlangsamte sich das Spielgeschehen deutlich, was vor allem durch die langen Aufenthalte der Defense zu begründen war. Wolfsburg kassierte zwar keinen Touchdown, brauchte dafür zu lange, um Bremens Angriff wieder vom Feld zu schicken. Aber auch in der Blue Wings Offense machte sich Ernüchterung breit, deren einziges Highlight ein 33-Yard-Pass auf Receiver Dettmer war und somit die Führung zur Halbzeit nochmals ausbaute. Der Extrapunkt von Labahn war gut (Stand 34:0).
Die Gastgeber zeigten auch nach der Pause keinerlei Anzeichen von Müdigkeit und setzten ihre Punktejagd nahtlos fort. Dieses Mal empfing Tight-End Jan Zillmer einen 25-Yards-Touchdown-Pass und ließ alle Verteidiger hinter sich stehen. Die Two-Point-Conversion krönte Zillmer durch einen weiteren gefangenen Pass (Stand 42:0). Obwohl der Sieg zu diesem Zeitpunkt kaum gefährdet war, gaben sich die Gäste aus Bremen nicht völlig kampflos geschlagen. Die Firebirds nutzten einige Schwächen der Defense aus, um sich voran zu arbeiten und schließlich mit einem 20-Yard-Lauf in die Endzone zu punkten. Auch die Two-Point-Conversion war erfolgreich (Stand 42:08).
Das letzte Quarter wurde nochmals von einigen Highlights geprägt, wobei die Blue Wings zuerst am Drücker waren. Die Offense bewies erneut volle Konzentration und bewegte den Ball kontinuierlich bis zur Endzone, ehe Runningback Walter die verbleibenden 8-Yards mit vollem Körpereinsatz überwältigte und den Hattrick vollmachte. Die Two-Point-Conversion von Dettmer war ebenfalls erfolgreich (Stand 50:08). Die Firebirds ließen nicht locker, setzten zum Konter an und wurden schließlich auch dafür belohnt. Nach einigen erfolgreichen Versuchen fanden sich die Gäste schließlich kurz vor der gegnerischen Endzone wieder. Eine Unachtsamkeit der Defense genügte, so dass Bremen mit einem kurzen Pass den nächsten Touchdown erzielen konnte. Auch die Two-Point-Conversion war gut (Stand 50:16). Das Ergebnis schien soweit besiegelt, bis Bremen sich dazu entschied, den Ball wenige Momente vor Abpfiff nochmals zu punten. Returner Dettmer wusste diese Situation zu nutzen, tanzte seine Gegner aus und legte die vollen 75-Yards zum Touchdown zurück, um die Gastgeber ein weiteres Mal jubeln zu lassen. Der Extrapunkt von Labahn war gut (Stand 57:16).
Obwohl die Firebirds mit einem deutlich geschwächten Kader angereist waren, war das Ergebnis letztlich mehr als verdient und spiegelte zudem die konstante Leistung über die gesamte Saison wieder. „Bremen hat sich nicht unterkriegen lassen und bis zum Schluss alles gegeben“ kommentiert Headcoach Stefan Trienke nach Abpfiff und ergänzt: „Dennoch haben wir wieder Bestleistung abgeliefert, dabei ist immer noch Luft nach oben“. Wolfsburgs Footballer haben somit eine weitere Saison in der Oberliga Nord abgeschlossen und blicken dabei auf eine beachtliche Statistik zurück. Seit dem Aufstieg im Jahr 2013 verharrten die Blue Wings in der Mittelmäßigkeit und kamen nicht so recht aus dem Mittelfeld hinaus. Mittlerweile hat Wolfsburg ein Erfolgsrezept gefunden und findet sich mit acht Siegen und zwei Niederlagen auf dem zweiten Platz wieder.
Ein Großteil des Erfolgs ist sicherlich der Offense um Coordinator Torsten Schitting geschuldet, die sich bei 500 erzielten Punkten zu einem zuverlässigen Punktegaranten entwickelt hat. Selten hat die Offense in diesem Jahr weniger als 40 Punkte erzielt. „Wir haben hart trainiert, das Team entsprechend geformt und Umstellungen vorgenommen, um für jeden Spieler das optimale Potential herauszuholen. Das Ergebnis kann sich sehen lassen“ so Schitting.
Während Bremen das Aufeinandertreffen für einen ordentlichen Saisonausklang genutzt hat, geht es für die Blue Wings jetzt erst so richtig los. „Es hat zwar etwas länger gedauert, aber endlich ist uns der Sprung gelungen!“ betont Defense-Captain Michel Müller. Nach sechs Jahren in der Oberliga Nord steht endlich das erste Playoff-Spiel bevor, lediglich der Gegner für die Halbfinalbegegnung (22./23.09.) ist bislang noch unbekannt. Kommenden Samstag entscheiden Flensburg (Platz 1) und Lübeck (Platz 2) unter sich, wer Tabellenerster der Staffel Nord und zugleich die Blue Wings empfangen wird.
Die Jugendmannschaft der Blue Wings konnte ebenfalls ein positives Ergebnis erzielen, jedoch mit einigen Ecken und Kanten. Zum Schluss siegte die Mannschaft zwar mit 19:12, jedoch war der Weg dorthin sehr holprig. Mal wieder hatte die Offense deutliche Probleme, ins Spiel zu kommen und ihre Chancen zu nutzen. Der Halbzeitstand von 6:6 spiegelte wieder, dass sich beide Mannschaften sehr abmühten. Auch in der zweiten Hälfte verlief das Spielgeschehen sehr zäh, jedoch gelang es Wolfsburg öfter, zu punkten. Grundsätzlich zeigte sich der Trainerstab zwar zufrieden, jedoch wurden einige Baustellen bemängelt, zumal die Offense nicht ins Spiel gefunden hat, wie sie es sich zuvor erhofft haben. „Win is a Win“ urteilt Headcoach Rune Baruschke und weiter: „Letzten Endes haben wir zwar den Sieg geholt, aber wir müssen noch besser werden!“. Das nächste Heimspiel findet bereits am 15.09. gegen die SG Norderstedt/Neumünster statt. Das Hinspiel konnte die Jugend nur knapp mit 10:0 gewinnen, daher ist noch lange nichts in trockenen Tüchern.