Immer weiter: Blue Wings müssen sich auswärts bei den Seahawks beweisen

Nach der gelungenen Heimpremiere am vergangenen Wochenende kommen Wolfsburgs Footballer immer noch kaum aus dem Grinsen heraus. Als Aufsteiger stehen die Blue Wings in der Regionalliga Nord derzeit auf dem zweiten Tabellenplatz, was jedoch mit Vorsicht zu genießen ist. Denn die Saison ist noch jung und noch ist gar nichts sicher. Mit zwei Siegen im Gepäck geht TV-Jahns Footballsparte die nächste Runde dennoch mit viel Selbstbewusstsein an. Nach einer sehr kurzen Regenerationsphase steht nämlich schon wieder ein Hausbesuch bevor. Dieses Wochenende müssen sich die Wolfsburger im Auswärtsspiel bei den Bremerhaven Seahawks beweisen. Die Aufgabe ist klar: Ein weiterer Sieg muss her, um Abstand zu den unteren Tabellenplätzen zu gewinnen und den Klassenerhalt abzusichern. Kickoff ist am Sonntag um 15 Uhr im Nordsee-Stadion.

Bei den Bremerhaven Seahawks handelt es sich um den zweitältesten und noch existierenden Football-Verein Deutschlands. In der Geschichte der im Jahr 1979 gegründeten Seahawks gab es neben einigen Auf-/Abstiegen und Neuanfängen auch bereits zahlreiche Aufeinandertreffen mit den Blue Wings. Der Gegner ist Wolfsburg somit definitiv nicht unbekannt, wobei die Kontrahenten ihre Gefechte innerhalb der letzten Jahre bislang nur in der Oberliga Nord ausgetragen haben. Seit 2014 kamen die Mannschaften auf sieben Begegnungen, wobei das Verhältnis eindeutig für die Blue Wings (5 Siege, 2 Niederlagen) spricht. Diese Statistiken sind jedoch keinesfalls als Richtwert zu nehmen, wie es bereits vergangenes Wochenende bewiesen wurde, als Wolfsburg entgegen aller Erwartungen siegen konnte. In der Regionalliga werden die Karten neu gemischt, zumal sich die Seahawks vergangene Saison bereits etabliert haben. Als Aufsteiger beendete Bremerhaven das Jahr 2018 zwar auf dem vorletzten Platz (5 Siege, 9 Niederlagen), befand sich jedoch direkt im Windschatten der vorderen Platzierungen. Dieses Mal wollen die Seahawks definitiv höher hinaus, was vor allem durch die Verpflichtung einiger USA-Importe unterstrichen wird. Das Team greift definitiv auf einen großen Kader zurück und darf keineswegs unterschätzt werden, dennoch lief der Saisonstart nicht ganz so gut, wie erhofft. Gegen die Oldenburg Knight setzte es zu Hause eine 12:35 Niederlage. Erst bei den Braunschweig Lion II wirkte die Mannschaft routinierter und ließ beim 35:09 nichts anbrennen.

Währenddessen gibt es im Lager der Blue Wings wenig Veränderungen. Obwohl einige Verletzte wie Defensive End Marcel Moser wieder zurückkehren, ist der Kader an einigen Stellen weiterhin etwas dünn besiedelt. Deshalb sind erneut Improvisation und Umstellungen erforderlich, um weiterhin im Rennen zu bleiben. „Das wird kein Selbstläufer“ ist sich Headcoach Stefan Trienke sicher. „Hinter unseren beiden Siegen steckt eine Menge Arbeit. Deshalb dürfen wir uns nicht darauf ausruhen und müssen weiter an uns arbeiten“ mahnt Trienke weiter. Gerade aufgrund der kurzen Vorbereitungszeit ist jede einzelne Trainingseinheit von immenser Bedeutung, um Schwächen abzustellen und sich auf den nächsten Gegner einzustellen. In diesem Punkt hat es bei den Blue Wings in der Vergangenheit oftmals gemangelt, indem die Trainingseinheiten eher schwach besucht waren. Das dürfen sich die Spieler jetzt nicht mehr erlauben, wenn sie mithalten wollen. „Wir müssen aufpassen!“ fordert Offense Coordinator Torsten Schitting und ergänzt: „Es wird definitiv nicht leichter. Wir haben einige Mannschaften bereits geärgert und werden jetzt auf jeden Fall ernst genommen. Fest steht: Bremerhaven wird uns richtig einheizen, wenn wir nicht unseren Job machen und als Team auftreten.“ Die Seahawks spielen am Sonntag vor eigener Kulisse und werden sich nach dem misslungenen Saisonauftakt gegen Oldenburg kein zweites Mal geschlagen geben wollen. Jedes Heimspiel ist von besonderer Bedeutung, weshalb den Blue Wings am Wochenende alles abverlangt werden wird.

Wie sieht der Plan aus? Die Blue Wings stehen vor der nächsten Aufgabe in Bremerhaven                                                         Quelle: Martina Schnelle

„Die Gegner nehmen uns ganz genau unter die Lupe und versuchen, jede kleinste Schwachstelle in unserem System zu finden“ so Defense Coordinator Stefan Korten. „Fehler können passieren, aber wir dürfen unsere Konzentration nicht verlieren und müssen auf dem hohen Niveau, das wir zuletzt abgeliefert haben.“ Während die Blue Wings zum Saisonstart ebenfalls noch mit Startschwierigkeiten zu kämpfen hatten, läuft der Motor mittlerweile rund. Dennoch hat sich bei beiden Siegen gezeigt, dass die Blue Wings vor allem gegen Ende nochmals Punkte eingebüßt haben und unnötige Spannung aufgrund von Leistungseinbußen erzeugt haben. Wie sich außerdem gezeigt hat, muss Wolfsburg auch einen guten Start erwischen und darf den Seahawks keine großen Chancen erlauben. Dabei gilt nur eine Regel: Die Blue Wings müssen einfach mehr Punkte erzielen, als sie selbst kassieren (Die Offense muss Hand in Hand mit der Defense funktionieren). Letztlich wird sich am Sonntag zeigen, ob Wolfsburg den Seahawks die Stirn bieten kann.

Am Samstag gibt es bereits einen Vorgeschmack, dann spielt nämlich die Jugendmannschaft der Blue Wings zu Hause im TV-Jahn Stadion. Nach vier Wochen Wartezeit und Vorbereitung darf sich die Jugend endlich wieder beweisen, um die Fehler aus dem Saisonauftakt wiedergutzumachen. Im ersten Spiel der Saison setzte es gegen die Hannover Grizzlies eine 0:40 Niederlage. Die Grizzlies waren als Absteiger aus der Regionalliga zwar eine Hausnummer, dennoch war das Ergebnis alles andere als zufriedenstellend. Dieses Mal geht es gegen die Bremen Birds of Prey und zwar zu Hause. Die Birds of Prey haben ihren Saisonauftakt ebenfalls verloren und zwar gegen die Bremen Rebels (20:24). Daher verweilen sowohl Wolfsburg als auch Bremen derzeit auf den beiden letzten Tabellenrängen. Da die Saison lediglich aus acht Spielen besteht, ist jeder Sieg umso bedeutender, weshalb die Mannschaft Vollgas geben muss. „Wir haben nicht viele Chancen und müssen diese gnadenlos ausnutzen“ betont Headcoach Rune Baruschke. „Wir haben uns in den Trainingseinheiten so gut wie möglich vorbereitet. Jetzt liegt es an den Jungs, ob wir uns vom Gegner abheben können.“ Aufgrund der Auftaktniederlage und der langen Wartezeit sollte es definitiv nicht an Motivation mangeln. Diesen Samstag hat die Jugendmannschaft alle Möglichkeiten, um mit starker Leistung zu glänzen und das heimische Publikum zu begeistern. Kickoff ist am Samstag um 15 Uhr im TV-Jahn Stadion.

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