Was ist noch drin? Blue Wings mobilisieren sich für die Badgers

Die vierwöchige Sommerpause ist vorbei und ein Großteil der Saison bereits abgehakt. Nach acht von zwölf absolvierten Spielen kann sich die Bilanz – 4 Siege, 4 Niederlagen – durchaus sehen lassen. Besser als erhofft verweilen die Blue Wings derzeit auf dem dritten Tabellenplatz in der Regionalliga Nord. Jedoch ist die Saison noch zu lang und das Verfolgerfeld zu dicht, als dass sich die Mannschaft jetzt schon in Sicherheit wägen könnte. Der August hat es in sich, denn dieser Monat ist mit den verbleibenden Spielen vollgestopft. Doch immer ein Schritt nach dem anderen. Diesen Samstag empfangen TV-Jahns Footballer erst einmal die Ritterhude Badgers zum vorletzten Heimspiel in dieser Saison. Die Gäste sind keineswegs zu unterschätzen und haben zudem vom Hinspiel noch eine Rechnung offen. Ob Wolfsburg die Pause effizient genutzt hat und der restliche Akku für den Schlusssprint ausreicht, wird die Mannschaft dann am Wochenende auf dem Spielfeld unter Beweis stellen müssen. Kickoff ist am Samstag um 15:30 Uhr im TV-Jahn Stadion (Eintritt 3€).

Schon das Hinspiel zwischen den Kontrahenten war an Spannung kaum zu übertreffen, da jeder noch so kleine Patzer hart bestraft wurde. Sowohl Wolfsburg als auch Ritterhude suchten im Verlauf des Spiels nach Schwachstellen beim Gegner und nutzten diese gnadenlos aus. Damals bewahrten die Blue Wings einen kühlen Kopf und retteten sich mit einem knappen Vorsprung (29:22) über die Zeit zum ersten Sieg in der Regionalliga. Dass es im Rückspiel auch anders laufen kann, haben die Badgers bereits im weiteren Verlauf der Saison deutlich gemacht. Der Gegner hat mittlerweile wieder in die Spur gefunden und ist im Vergleich zum Saisonbeginn kaum wiederzuerkennen. Mit 3 Siegen und 5 Niederlagen (Tabellenplatz 4) sitzen sie direkt im Nacken der Blue Wings, wobei einige Spiele äußerst unglücklich verliefen und mit teils knappen Niederlagen endeten. Selbst gegen die Liga-Favoriten konnte sich Ritterhude teilwiese behaupten und sind gegen Oldenburg (22:28) und in Bremerhaven (5:7) nur knapp am Sieg vorbeigeschrammt. Die Mannschaft hat mittlerweile zu ihrer Stärke zurückgefunden und wird im Rückspiel zu einer wahren Herausforderung.

Derweil haben die Wolfsburger auf verschiedenen Positionen mit Engpässen zu kämpfen, da einige Spieler aufgrund von Abwesenheit oder Verletzungen nicht verfügbar sind. Demgegenüber steht jedoch das Comeback von Runningback Arthur Klassen. Der Veteran hat in Vergangenheit bereits viel bewegt und gibt nun nach langer Pause sein Debüt in er Regionalliga. Gerade aufgrund des geschwächten Kaders ist am Wochenende ein harter Kampf zu erwarten. „Wir haben die Schlussphase erreicht, jetzt zählt alles“ plädiert Offense Coordinator Torsten Schitting und ergänzt: „Wir können an der Situation nichts ändern. Wir müssen das Beste daraus machen und auf unsere Stärken vertrauen. Am Ende muss ein Sieg her, egal wie!“. Ein Sieg ist in der aktuellen Situation auch bitter notwendig, da der Klassenerhalt weiterhin noch nicht abgesichert ist. Im Gegensatz zu den Letztplatzierten haben die Blue Wings zwei Erfolge mehr in der Tasche. Dennoch bleibt es gefährlich knapp, dabei haben die Wolfsburger ihr Schicksal weiterhin selbst in der Hand. „Jetzt wird sich zeigen, wie wir mit solchen Engpässen umgehen können“ kommentiert Headcoach Stefan Trienke. „Jeder einzelne Spieler dieser Mannschaft hat das Potential, jetzt müssen sie es nur abrufen“. Bereits im Hinspiel gegen Ritterhude und auch im Verlauf der gesamten Saison standen die Blue Wings bereits oftmals mit dem Rücken zur Wand und konnten mit beeindruckender Leistung glänzen. Einen entscheidenden Faktor trägt dazu die Offense bei, die trotz vieler personeller Umstellungen immer wieder konstante Leistungen abrief und Punkte erzielen konnte.

Wie sieht die Taktik aus? Die Blue Wings müssen Vollgas geben.                                                                                        Bildquelle: Michael Glietsch

Auf der anderen Seite des Balles, bei der Defense, lief es bislang auch einigermaßen zufriedenstellend ab. Obwohl sie bei einigen Spielen einen maßgeblichen Einfluss auf den Erfolg hatten, gibt es ein einziges Problem: sie kassieren zu viele Punkte. Auch im Hinspiel bei den Badgers setzte es drei gegnerische Touchdowns. Im Gegenzug wussten sie in der Schlussphase zu überzeugen und konnten die Niederlage doch noch abwenden. Dieses Mal gibt es auch in den Reihen der Defense einige Lücken zu füllen, wobei sich Defense-Coordinator Stefan Korten optimistisch zeigt: „Wir haben zwar einige Positionen komplett umgestellt, jedoch habe ich vollstes Vertrauen. Ich erwarte keine Heldentaten, sondern jeder muss seinen Job genau zu 100 Prozent durchziehen. Dann passieren auch keine Big-Plays.“ Zudem gehen die Wings mit einem zusätzlichen Aufschwung in diese Begegnung, konnten sie vor der Sommerpause doch Braunschweig – den direkten Rivalen – sowohl im Hin- als auch Rückspiel besiegen. Ob sich die Spieler der Situation bewusst geworden sind und die Aufgabe mit vollem Fokus angehen, werden sie am Samstag auf dem Spielfeld beweisen müssen. Fest steht: Den Wolfsburg Blue Wings stehen einer physisch anspruchsvollen Herausforderung bevor, doch die Mannschaft hat nichts zu verlieren.