Die Hälfte der Saison ist bereits rum, doch die Bilanz bleibt vorerst düster. Vergangenes Wochenende stand das dritte Auswärtsspiel in Folge an, dieses Mal bei den Hannover Grizzlies. Trotz regeneriertem Kader und aller Bemühungen kamen TV-Jahns Footballer am Ende über ein ernüchterndes Ergebnis von 28:13 (14:6/7:0/0:0/7:7) nicht hinaus. Die Hannoveraner, die erst frisch aus der Oberliga aufgestiegen sind, waren an diesem Tag eine Nummer zu groß für die Wolfsburger und hatten den Punktestand stets im Griff. Während sich die Grizzlies unerwartet zum Favoriten der Süd-Gruppe herausfiltern, befinden sich die Blue Wings derzeitig am unteren Tabellenende.
Schon zu Beginn zeichneten sich bei den Wolfsburgern wieder einmal mehr viele Abstimmungsschwierigkeiten ab. Während die erste Angriffsserie komplett erfolglos blieb und beim Punt sogar ein Timeout verschwendet wurde, drehte Hannover auf der anderen Seite des Balls so richtig auf und erreichte bereits nach wenigen Versuchen die Endzone zum ersten Touchdown des Tages. Im Anschluss legten die Gastgeber mit einer Two-Point-Conversion sogar noch einen drauf (8:0). Wolfsburgs Offense hatte weiterhin mit viel Druck zu kämpfen, so dass Quarterback Bosse einige Tackle und Raumverlust in Kauf nehmen musste. Der Angriff der Grizzlies, der vor allem immer wieder durch lange Läufe glänzte, vollendete währenddessen mit einem weiteren kurzen Pass in die Endzone (14:0). Erst nach diesem Startfiasko fanden die Blue Wings langsam den Anschluss, um das Spiel auf Augenhöhe zu bringen. Nach einigen kräftezehrenden Versuchen nahm schließlich Receiver Arne Dettmer den Ball in die Hand und legte den Schalter für einen 46-Yard Lauf in die Endzone um. Die anschließende Two-Point-Conversion wurde frühzeitig gestoppt (14:6).
Im zweiten Quarter machte sich das Ausbleiben der Punkte auf Seiten der Offense deutlich bemerkbar. Die Defense konnte ihre eigene Endzone zwar oftmals dicht halten und sogar ein Fieldgoal verhindern, schließlich fanden die Hannoveraner dann aber doch einen Weg mit einem kurzen Lauf durch die Mitte. Somit wurde das Punktepolster langsam aufgestockt (21:6). Die Blue Wings brachten sich im anschließenden Kickoff-Return zwar in eine hervorragende Feldposition, konnten kurz vor der Halbzeit jedoch kein Profit mehr daraus schlagen. Da QB Bosse einen weiteren Hit und damit Raumverlust einstecken musste, war die Chance für ein Fieldgoal mittlerweile auch schon wieder aus der Reichweite.
Nach der Halbzeit wurde es erst einmal still, da beide Mannschaften Probleme mit dem Erzielen weiterer Punkte hatten. Vor allem Wolfsburgs Defense wurde dabei einiges abverlangt, Hannover erst nach langen und kräftezehrenden Angriffsserien stoppen konnten, um einen noch größeren Rückstand zu vermeiden. Dennoch verging die Zeit wie im Flug, so dass erst kurz vor Ende des Spiels eine Punktekorrektur vorgenommen wurde. Obwohl der QB der Grizzlies vollem Druck ausgesetzt war, verwandelte er einen 25-Yard Pass zum Touchdown (28:06). Wolfsburgs Offense hatte zwar keinen direkten Konter parat, jedoch wurden sie durch eine Interception der Defense wieder in Spiel gebracht. Somit verwandelte dann auch QB Bosse noch den einzigen und längst überfälligen Passing Touchdown über 50-Yards auf Receiver Dettmer, um den Punktestand nochmals aufzubessern (28:13).
Am Ende spiegelte das eindeutige Ergebnis zwar nicht unbedingt den Leistungsunterschied wieder, sondern viel eher mangelnde Konzentration und Vorbereitung. „Wir wussten, was uns erwartet und haben es einfach nicht umgesetzt“ kommentiert Offense-Captain Helge Dosdall mit Blick auf die Individualfehler und vor allem die schwache Trainingsbeteiligung. „Wir konnten uns mit dem fehlenden Personal teilweise nur schwer darauf vorbereiten und das hat uns den Boden unter den Füßen weggezogen“ so Dosdall weiter. Obwohl die Blue Wings wieder mit einem stärkeren Kader unterwegs waren, sorgte das Spiel am Sonntagnachmittag für einen heftigen Denkzettel.
„Wir haben in der Liga nun die Position als Underdog eingenommen und müssen uns da wieder rausarbeiten“ betont Defense-Captain Kai Bendig. Die nächste Chance steht schon unmittelbar bevor, denn die Oldenburg Knights kommen diesen Samstag zu Besuch nach Wolfsburg. In diesem Heimspiel hoffen die Blue Wings dann wieder auf lautstarke Unterstützung aus den eigenen Reihen. „Die Knights sind eine harte Nuss und die gilt es nun zu knacken! Die sind bislang nicht ohne Grund ungeschlagen. Umso wichtiger ist es, jetzt ein Zeichen zu setzen“ ergänzt Bendig. Tatsächlich handelt es sich bei den Oldenburg Knights um eine aufstiegsorientierte Mannschaft, die in den letzten Jahren stets an der Tabellenspitze gekämpft und den letzten Schritt zum Aufstieg nur knapp verpasst hat. Auch in dieser Saison gingen sie aus ihren bisherigen drei Begegnungen ungeschlagen heraus und haben nie mehr als 16 Punkte zugelassen. Definitiv ein schwerer Gegner, der jedoch nicht unschlagbar ist…denn schließlich fängt am Samstag alles wieder bei Null an. Kickoff ist um 15 Uhr im TV-Jahn Stadion.
Spielstand: 28:13 (14:6/7:0/0:0/7:7)
Erzielte Punkte:
1. Quarter:
– Arne Dettmer (46-Yard Rushing Touchdown)
2. Quarter:
–
3. Quarter:
–
4. Quarter:
– Arne Dettmer (50-Yard Receiving Touchdown durch QB Bosse) (PAT L. Schwarz gut)